Sonne: Starker X-Flare und Sonnenfinsternis

Bewegende Zeiten für die Sonnen: Starke Sonneneruption meets Finsternis

Die Sonne wurde heute teilweise vom Mond verdeckt. Vom Westen Deutschlands aus gesehen trat das Tagesgestirn gegen 11:17 Uhr in den Kernschatten der Erde ein und wurde um 12:09 Uhr zu gut 20 % verfinstert. Es handelte sich also um eine partielle Sonnenfinsternis, die von Grönland aus betrachtet immerhin mehr als 80 % der Sonne bedeckte. Die Sonne kümmerte das Ereignis freilich wenig.




Starker X-Flare durch Sonneneruption

Anders sieht es da mit dem massiven Loch aus, das sich vor wenigen Tagen in der Korona der Sonne auftat. Es wird als das zweitgrößte Sonnenloch des aktuellen Zyklus beschrieben und dürfte größer als eine halbe Million Kilometer sein. Vor wenigen Tagen war dieses Sonnenloch direkt auf die Erde gerichtet, doch zum Glück gab es nur einen mittelstarken Sonnensturm, der Nordlichter erzeugte, die auch in Norddeutschland sichtbar waren.

Gestern kam es dann zu einer besonders starken Sonneneruption, einem Flare der höchsten Kategorie X. Sonnenbeobachter sprechen von einer gewaltigen Protuberanz, die weit in den Weltraum hinaus schoss. Zum Glück manifestierte sich dieser Sonnensturm im Nordostsektor der Sonne und war von der Erde weggerichtet, denn ansonsten könnten wir nicht nur atemberaubende Polarlichter bewundern, sondern müssten uns ernsthaft um unsere Satellitenkommunikation, Navigation und evtl. sogar um unsere Stromversorgung sorgen. So bedingte der Sonnensturm nur eine regional begrenzte Störung des Funkverkehrs.

Dank der Sonnenrotation wird die Gruppe großer Sonnenflecken, von denen die Sonneneruptionen ausgehen, in einigen Tagen wieder in Richtung Erde zeigen. Sollte es dann zu vergleichbaren Eruptionen kommen, könnte es auf der Erde zu den oben beschriebenen unerwünschten Effekten kommen.

Gefährliche Elektrifizierung

Der Ausfall elektrifizierter Infrastruktur hätte auf unsere Gesellschaft katastrophale Folgen. Ohne Strom geht praktisch nichts mehr. Wissenschaftler warnten jüngst, dass im Zuge der Elektrifizierung des Straßenverkehrs und dem damit einhergehenden Rückbau des Tankstellennetzes weiteres Ungemach droht, sollte es zu einem großangelegten Stromausfall kommen. Denn dann hätten auch Einsatzfahrzeuge das Problem, nicht mehr tanken zu können. Zudem stellt sich generell die Frage, wie z. B. Kriegsgerät auf Strom betrieben werden soll. Es gibt eine Menge ungelöster Fragen beim Umbau unserer Gesellschaft. Dass es künftig nicht zu Katastrophen und Kriegen kommen wird ist eine Utopie. Besser man bereitet sich auf Worst-Case-Szenarien vor und träumt nicht von einer heilen Welt, so wie man es in Deutschland offenbar in den letzten 20 Jahren tat.

Myanmar: Zehntausende Todesopfer nach Erdbeben befürchtet

Enorme Schäden nach Erdbeben Mw 7,7 in Myanmar – Zehntausende Todesopfer befürchtet

Tag 1 nach der verheerenden Erdbebenkatastrophe: Das Ausmaß der Schäden wird immer deutlicher, auch wenn noch keine genauen Zahlen zu zerstörten oder stark beschädigten Gebäuden vorliegen. Während in manchen Straßen der am stärksten betroffenen Region Mandalay nur einzelne Häuser eingestürzt sind, gibt es ganze Straßenzüge, in denen kein einziges Gebäude mehr steht.

Die Zahl der Todesopfer wird stetig nach oben korrigiert: Bis zum Samstagmorgen waren mehr als 1.000 Tote bestätigt, zudem wurden rund 2.400 Verletzte registriert. Experten des US Geological Survey (USGS) gehen jedoch von Zehntausenden Todesopfern aus, die sich vermutlich noch unter den Trümmern befinden.

Der Fokus der Rettungskräfte liegt zunächst nicht auf der Bergung der Toten, sondern auf der Suche nach eingeschlossenen Überlebenden – die es mit Sicherheit noch gibt. Eine der größten Herausforderungen ist die fehlende Katastrophenhilfe: Myanmar gehört nicht nur zu den ärmsten Ländern der Welt, sondern wird seit 2021 von einer Militärjunta regiert. Normalerweise sind solche Regime zu stolz, um internationale Hilfe zu erbitten, und sie scheuen sich, ausländische Behörden ins Land zu lassen. Doch in diesem Fall ist es anders: Junta-Chef Min Aung Hlaing bat ausländische Regierungen um Unterstützung. Bereits zuvor hatten Indien und China Hilfe angeboten. Auch dort war das Erdbeben der Magnitude 7,7 zu spüren, richtete jedoch nur leichte Schäden an. Anders verhielt es sich in Thailand, wo es in einigen Regionen zu größeren Zerstörungen kam.

Dramatisch ist die Lage in der thailändischen Hauptstadt Bangkok, rund 1.000 Kilometer vom Epizentrum bei Mandalay in Myanmar entfernt. Dort schwankten die Gebäude mehrere Minuten lang, was sich besonders in den oberen Stockwerken der Wolkenkratzer bemerkbar machte. Auf den Dächern der Hochhäuser schwappten die Pools über. Insgesamt wurden an mehr als 2000 Gebäuden Schäden wie Risse oder abgefallene Fassadenteile registriert. Am schlimmsten traf es eine Baustelle: Ein über 30 Stockwerke hohes Hochhaus im Rohbau stürzte innerhalb von Sekunden wie ein Kartenhaus in sich zusammen und begrub mehr als 100 Arbeiter unter den Trümmern. Zehn Tote wurden bereits geborgen, doch es gibt Kontakt zu einer größeren Gruppe Verschütteter. Ihre Rettung hat oberste Priorität.




Das Erdbeben ereignete sich entlang der großen Sagaing-Blattverwerfung, die Ähnlichkeiten mit der San-Andreas-Störung in Kalifornien aufweist. Ein Beben dieser Magnitude setzte etwa 2,24 × 10¹⁶ Joule Energie frei, was der Sprengkraft von rund 250 Hiroshima-Atombomben entspricht. Eine Geologin des USGS schätzte die freigesetzte Energie sogar auf das Äquivalent von über 340 Hiroshima-Bomben. Die enormen Kräfte verschoben den Boden um mehrere Meter und führten in der Stadt Myittha zu Bodenverflüssigung.

Obgleich sich das Beben verheerend auswirkte, hätte es noch schlimmer kommen können, denn das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 24 Kilometern und damit deutlich tiefer als zunächst angegeben.

Es gab mehrere Nachbeben, die auch weiterhin auftreten und die Trümmer weiter verdichten können, so dass Überlebende doch noch getötet werden. Auf der Shakemap des EMSC erkennt man, dass es auch an anderen Regionen entlang der 1200 Kilometer langen Störungszone zu Beben kam. darüber hinaus gab es auch entlang der Kollisionszone von Eurasien und dem indischen Subkontinent zu mehreren Beben.

Zwei weitere starke Erdbeben der Magnitude 6,6 und 6,0 manifestierte sich gestern am Zentralen Mittelatlantischen Rücken auf der Breite von Brasilien. Ach ja, und heute gibt es eine partielle Sonnenfinsternis.

Südkorea von schweren Waldbränden getroffen

Südkorea kämpft mit größter Brandkatastrophe des Landes – Mindestens 28 Todesopfer

In Südkorea wüten schwere Waldbrände, die in kurzer Folge an mehr als 20 Stellen im ganzen Land ausgebrochen sind und eine Gesamtfläche von fast 1000 Quadratkilometern erfassten. Die Naturkatastrophe forderte bislang mindestens 28 Todesopfer, darunter drei Feuerwehrleute und ein Regierungsangestellter. Es wurden 37 Personen verletzt. Über 37.000 Menschen wurden zur Evakuierung gezwungen.

Der erste größere Brand brach am 21. März im Kreis Sancheong aus, gefolgt vom bislang größten Feuer im Kreis Uiseong. Dies führte zu umfangreichen Evakuierungen und dem großflächigen Einsatz von Feuerwehreinheiten. Als Reaktion auf den Notfall erklärte die Regierung mehrere Provinzen offiziell zu Katastrophengebieten.

Der amtierende Präsident Han Duck-soo bezeichnete die Waldbrände als die schlimmsten in der Geschichte Südkoreas. Vielerorts griffen die Brände auf besiedeltes Gebiet über und zerstörten nicht nur mehr als 2570 Gebäude, Fabriken und Geschäfte, sondern auch Kulturgüter. Besonders betroffen war der Gounsa-Tempel in Uiseong, von dem nur neun von 30 Gebäuden erhalten blieben. 30 Kulturdenkmäler wurden beschädigt, darunter ein 900 Jahre alter Ginkgobaum.

Angesichts der Bedrohung für das nationale Kulturerbe erhöhte der Korea Heritage Service am 25. März seine Katastrophenwarnstufe auf „ernst“. 15 historische Gegenstände, darunter zehn Nationalschätze, wurden aus gefährdeten Tempeln evakuiert. Evakuierungsanordnungen betrafen Byeongsan Seowon, das Hahoe Folk Village und den Daejeon-Tempel in Cheongsong. Eine große Wasserkanone wurde nach Hahoe entsandt.

Präsident Han Duck-soo führte einige Brände auf menschliches Fehlverhalten zurück. Die Regierung kündigte ein härteres Vorgehen gegen illegale Feuerquellen bzw. Brandstiftung an. Rund 1.600 Einsatzkräfte, 35 Hubschrauber und zahlreiche Fahrzeuge waren im Einsatz. Betroffene Provinzen wurden zu Katastrophengebieten erklärt, und finanzielle Hilfen in Höhe von 2,6 Milliarden Won bereitgestellt. Zudem gibt es eine große Spendenbereitschaft von Seiten koreanischer Prominenter.

Es gibt viel Kritik am Katastrophenmanagement Südkoreas und auch die Einsatzkräfte werden kritisiert. Sie sollen schlecht vorbereitet gewesen sein und unkoordiniert gehandelt haben. Einige der Todesopfer seien auf Fehlverhalten der Einsatzkräfte Zurückzuführen gewesen. Auch die Alarmstrukturen funktionierten nicht richtig: so kamen Warnungen zu spät oder enthielten unklare Anweisungen, die die Bevölkerung verwirrten.

Chronologie der Brände

21. März

  • Beginn des ersten größeren Brandes im Kreis Sancheong.

23. März

  • Feuer auf der Insel Mokdo, Ulju-gun, Ulsan, nach 1 Stunde und 50 Minuten gelöscht.

24. März

  • Waldbrand beschädigt die Raststätte Jeomgok an der Seosan-Yeongdeok-Schnellstraße.
  • Premierminister Han Duck-soo besucht das Integrierte Waldbrand-Kommandozentrum.

25. März

  • Nationale Feuerwehrbehörde erhöht Brandschutzstufe auf höchste Alarmstufe.
  • Gounsa-Tempel in Uiseong schwer beschädigt, Nationalschätze evakuiert.
  • Korea Heritage Service erlässt Krisenwarnung zum Schutz des Kulturerbes.

26. März

  • 104 Bewohner in Yeongdeok durch Küstenwache gerettet.
  • Absturz eines S-76-Löschhubschraubers in Uiseong.
  • Stromausfälle in Andong führen zu Wasserknappheit.

27. März

  • Regenfälle in Nord-Gyeongsang mit begrenzter Löschwirkung.
  • Luftqualität in Andong erreicht gesundheitsschädliches Niveau.

28. März

  • Vollständige Eindämmung der Waldbrände in Nord-Gyeongsang verkündet.

Ätna: Erhöhter Tremor deutet Eruption an

Tremorspitze im roten Bereich – möglicherweise strombolianische Eruptionen am Ätna

Am Ätna auf Sizilien ist der Tremor gestern Abend wieder deutlich angestiegen und bewegte sich vom gelben Bereich bis ins untere Drittel des roten Bereichs. Solche Tremoranstiege hatten wir in den letzten Wochen öfters und für gewöhnlich sind sie mit strombolianischen Eruptionen einhergegangen. Wie beim letzten Tremoranstieg Anfang der Woche auch hüllte sich der Ätna wieder in Wolken, so dass es keine visuelle Bestätigung der potenziellen Aktivität gab. Das INGV brachte diesmal keine Sondermeldung heraus. Die jüngste Meldung ist 4 Tage alt und berichtet von einem kleinen Lavastrom, der im Gipfelbereich des Ätnas austrat. Vorsorglich setzte man den Alarmstatus für den Flugverkehr auf „Orange“. Dieser Alarm wurde offenbar aufrechterhalten und noch nicht wieder aufgehoben, was auch erklären kann, warum es heute keine gesonderte Aktivitätsmeldung gab. Davor gab es eine Phase intensiver strombolianischer Aktivität am 20. Februar.

Prognosen darüber, ob der Ätna seinen 4-Tages-Rhythmus beibehält, lassen sich nicht aufstellen. Solche Rhythmen kennen wir von Paroxysmen und es könnte sein, dass sich die Eruptionen am Ätna weiter aufschaukeln werden. Die aktuelle Seismizität ist eher gering, doch es gab ja im Februar eine deutlich erhöhte Aktivität, die dann in den Lavastromausstoß gipfelte.

Im aktuellen Wochenbericht für den Beobachtungszeitraum 17. bis 23. März wurde ausführlich auf die Eruptionen vom 20. März eingegangen und auch kurz die Lavastrom-Sichtung vom 24. März beschrieben, obwohl sie außerhalb des Beobachtungszeitraums lag. Der Lavastrom war recht klein, ergoss sich aus dem Südostkrater und war nur kurz auf einem Thermalbild zwischen Wolken zu erkennen gewesen.

Die geophysikalischen Parameter zeigten keine größeren Abweichungen von den Normen. Es wurden vergleichsweise geringe Kohlendioxid-Emissionen gemessen, dafür aber ein hohes Helium-Isotopenverhältnis festgestellt, das darauf hindeutet, dass sich im Übergangsbereich zur Erdkruste Magma im Aufstieg befindet.

Die Analyse der Tremorquellen deutet auf eine größere Magmaansammlung unter dem Südostkrater hin, die sich in einer Tiefe zwischen 2000 und 2900 m unter dem Gipfel befindet. Sie migrierte wieder etwas in nordwestlicher Richtung, wo die Bocca Nuova liegt. Es ist nicht auszuschließen, dass es in den nächsten Wochen wieder eine Episode mit intensiver Lavastromtätigkeit geben wird.

Island: Erhöhte Seismizität bei Svartsengi am 28.03.25

Erneute Zunahme der Seismizität bei Svartsengi auf Island – 30 Zentimeter Bodenhebung seit letzter Eruption

Im Eruptionsgebiet entlang der Sundhnúkur-Kraterreiche auf Island gab es in den letzten 24 Stunden eine deutliche Zunahme der Erdbebenaktivität. Das Erdbebenportal vafri.is zeigt auf seiner Shakemap 16 schwache Erschütterungen an, die bis nach Grindavik hinabreichten. Die stärkste Magnitude war 1,2 in einer Tiefe von 5,2 Kilometern, als genau dort, wo sich typischerweise Magma akkumuliert, bevor es ausbricht. Die meisten Beben lagen aber im Bereich der letzten Eruptionsstelle östlich vom Sylingafell. Sollte es zu einem neuen Ausbruch kommen, dann ist das wieder der wahrscheinlichste Ort, von dem die Spaltenöffnung ausgeht. Ungewiss ist, wie weit sich eine Spalte nach Norden oder Süden öffnen wird. Im Extremfall könnte sie im Norden die wichtige Straße zwischen dem Flughafen Keflavik und der Hauptstadt Reykjavik unterbrechen, während sie im Süden bis nach Grindavik hinein laufen könnte.

Nachdem die Bodenhebung letzte Woche ins Stocken geraten war, ging sie in den letzten Tagen weiter und scheint nun abermals zu stocken. Es stellt sich immer die Frage, ob es Messungenauigkeiten sind, die meistens dadurch zustande kommen können, dass die Bahnen der GPS-Satelliten um wenige Millimeter schwanken, oder ob es tatsächlich Schwankungen im Magmenzustrom aus der Tiefe gibt. Zu erwarten wäre eine kontinuierliche Abnahme des Zustroms, da der Gegendruck im oberen Speichersystem immer größer wird und das aufsteigende Magma gegen diesen ankämpfen muss. Was auch immer die Ursache für die Schwankungen sein mag, so hat die Bodenhebung wieder ca. 30 Zentimeter seit dem letzten Ausbruch erreicht. Ein Wert, bei dem es bereits früher Eruptionen gab. Das ist ein möglicher Anhaltspunkt um ein baldigen Eruptionsbeginn zu vermuten aber kein hinreichendes Kriterium.

Tatsächlich kommt nun auch der oft zitierte Vulkanologe Þorvaldur Þórðarson auf die Idee, dass Vulkanausbrüche schwer vorherzusagen sind. Er äußerte sich in einem MBL-Artikel sinngemäß, dass die bisherigen Annahmen zur Vorhersage von Ausbrüchen nicht zuverlässig seien. Ein Ausbruch könne heute, morgen, übermorgen oder gar nicht beginnen. Ein Problem, das man auch von anderen Vulkanen her kennt, etwa wenn es um die Regelmäßigkeit von Paroxysmen am Ätna geht: Ein paar Eruptionen scheinen einem bestimmten Muster zu folgen, das dann irgendwann durchbrochen wird. Wir Menschen müssen lernen, uns von unseren schematischen Denkmustern zu befreien und vor allem von unserer Zeitvorstellung in Bezug auf geologische Prozesse. Zudem ist es eine Frage der Definition, ob es sich um verschiedene Ausbrüche handelt oder nicht doch um Episoden eines lang anhaltenden Ausbruchs.

Myanmar: Sehr starkes Erdbeben Mw 7,7

Datum: 28.03.2025 | Zeit: 06:20:55 UTC | Koordinaten: 22.008 ; 95.918 | Tiefe: 10 km | Mw 7,7

Sehr starkes Erdbeben der Magnitude Mw 7,7 erschüttert Myanmar  – Katastrophe zu befürchten

Myanmar, das frühere Burma, wurde heute Morgen um 06:20:55 UTC von einem sehr starken Erdbeben der Magnitude 7,7 erschüttert. Das Hypozentrum lag vorläufigen Angaben zufolge in einer Tiefe von 10 Kilometern. Das Epizentrum wurde 17 km nordwestlich von Mandalay verortet. Hierbei handelt es sich um eine Großstadt mit mehr als 1.208.000 Einwohnern.

Dem Erdbeben folgte 12 Minuten später ein zweiter starker Erdstoß mit einer Magnitude von Mw 6,4. Der Erdbebenherd lag in etwa 12 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum befand sich 28 Kilometer südlich der Metropole. Näher lag die kleinere Stadt Sagaing mit fast 79.000 Einwohnern.




Die Daten zu den Erdbeben sind vorläufig und könnten noch korrigiert werden. Auf jeden Fall handelte es sich um zwei sehr starke Erschütterungen in einem dicht besiedelten Gebiet, die das Potenzial haben, große Schäden zu verursachen. Es ist zu befürchten, dass es sich um die schlimmste Erdbebenkatastrophe seit der Türkei im Jahr 2023 handeln könnte. Dort war es am 6. Februar zu zwei Beben der Magnituden 7,8 und 7,6 gekommen, die mindestens 60.000 Menschen das Leben kosteten.

Erste Berichte zu Schäden des Erdbebens bei Mandalay

Die beiden Erdstöße heute verursachten starke Schäden an der Infrastruktur. Erste Aufnahmen, die in den sozialen Medien geteilt werden, zeigen zahlreiche eingestürzte Gebäude und auch eine kollabierte Brücke. Hierbei handelt es sich um die 1934 errichtete Ava-Brücke über den Fluss Irrawaddy.

In den Gebäudetrümmern sind zahlreiche Menschen eingeschlossen. Die Bergungsarbeiten laufen auf Hochtouren. Da schweres Gerät fehlt, wird vielerorts per Hand gegraben.

Selbst in der gut 1000 Kilometer entfernten thailändischen Hauptstadt Bangkok stürzte ein im Bau befindliches Hochhaus ein, obgleich die Beben hier von vergleichbar geringer Intensität waren. Hier kann man Pfusch am Bau vermuten.

Die Erdstöße waren in einem Umkreis von fast 2000 Kilometern zu spüren gewesen.

Tektonischer Hintergrund des Erdbebengebiets in Myanmar

Myanmar liegt in einer seismisch sehr aktiven Zone, deren tektonische Prozesse in erster Linie mit der Kollision der Kontinentalplatten von Indien und Eurasien zusammenhängen, in deren Folge sich auch der Himalaya auffaltet. Während sich diese beiden großen Platten in Nord-Süd-Richtung bewegen, gibt es in ihrem östlichen Randbereich zwei kleinere Platten, die in diesen Bewegungen wie in einem Schraubstock eingespannt sind: Hierbei handelt es sich um die Burma-Platte und die Sunda-Platte. Diese beiden Platten sind durch die Sagaing-Störung voneinander getrennt. Bei der Sagaing-Störung handelt es sich um eine rechtssinnige (dextral) Transformstörung, die die Bewegung der Indischen Platte relativ zur Eurasischen Platte aufnimmt. Der Himalaya-Kollisionsprozess zwischen der Indischen und der Eurasischen Platte erzeugt eine seitliche Spannungsentlastung, die über die Sagaing-Störung in Form von Rechtsverschiebungen abgebaut wird. Die Verschiebungsrate beträgt etwa 18–20 mm/Jahr, was die Störung zu einer der aktivsten kontinentalen Störungen der Welt macht. Unglücklicherweise liegen Mandalay und der Ort Sagaing direkt an der gleichnamigen Störung, die für die beiden aktuellen Erdbeben verantwortlich war. Es ist zu befürchten, dass sich entlang der 1200 Kilometer langen Störung auch an anderen Stellen Spannungen aufgebaut haben, die sich in der nächsten Zeit in starken Erdbeben entladen könnten.

In der Vergangenheit gab es bereits starke Erdbeben entlang der Sagaing-Störung: So verursachte ein Beben der Magnitude 7,3 bei Bago große Schäden. Das war im Jahr 1930. In der Nähe von Mandalay gab es bereits 2012 ein Beben 6,8, das ebenfalls Zerstörungen und Todesopfer verursachte. Die Region gleicht also einem seismischen Pulverfass und ist mit der Gegend entlang der San-Andreas-Fault vergleichbar.

Dukono eruptierte am 27. März heftiger

Aktivitätssteigerung am Dukono – Vulkanasche in 2600 m Höhe detektiert

Der indonesische Vulkan Dukono (Halmahera) ist heute besonders aufgedreht und eruptierte mehrmals Aschewolken, die bis auf eine Höhe von fast 2600 m aufsteigen. Das macht netto gut 1500 m über Kraterhöhe. Die jüngste dieser Eruptionen manifestierte sich um 09:33 WIT (02:33 UTC).

Ob die Explosionskraft hinter den Aschewolken tatsächlich größer geworden ist als sonst oder ob die Wolken nur aufgrund schwächeren Winds höher aufsteigen, lasse ich mal dahingestellt. Fest steht, dass der Dukono derzeit der wohl aktivste Vulkan des indonesischen Archipels ist, zumindest was die Anzahl der täglichen Eruptionen betrifft: Davon wurden gestern 285 registriert. Sie dauerten zwischen34 und 110 Sekunden. Ein hoher Wert, aber nicht der höchste der letzten Wochen. Spitzenreiter der letzten 3 Monate war tatsächlich der 27. Dezember. An diesem Tag wurden ca. 450 Explosionen registriert.

Die Seismizität ist als niedrig zu bezeichnen. Es werden sporadisch schwache tektonische Erdbeben und Tremor registriert, vulkanotektonische Beben sind selten. Das zeugt von einem freien Magma-Aufstiegskanal.

Es gilt ein Besteigungsverbot des Vulkans, an das sich aber kaum jemand hält, denn nach wie vor erfreut sich der Dukono bei Vulkanspottern und anderen Gipfelstürmern großer Beliebtheit. Viele scheuen auch nicht davor zurück, bis zum Kraterrand vorzudringen. Eigentlich unnötig zu erwähnen, dass das ein lebensgefährliches Unterfangen ist.

Auf der Insel Halmahera liegen noch 2 weitere aktive Vulkane, über die das VSI Bericht erstattet. Einer ist der Gamalama, der genaugenommen auf der Halamhera vorgelagerten Insel Ternate liegt. Dieser Vulkan bricht zurzeit nicht aus, ist aber seismisch aktiv. Der andere Feuerberg ist der Ibu, der in Eruption begriffen ist und gestern 18 Explosionen erzeugte. Im Gegensatz zum Dukono ist der Ibu seismisch aktiv und erzeugt eine bunte Palette unterschiedlicher Erdbebensignale. Darunter befanden sich gestern 31 vulkanotektonische Erdbeben. Ibu ist aber nicht nur explosiv, sondern auch effusiv tätig und baut an seinem Lavadom im Gipfelkrater.

Die Aktivität der Vulkane auf Halmahera ist eng an die Erdbebenaktivität der Molukkenseeplatte gekoppelt: Einige Tage bis Wochen nachdem es dort vermehrt starke Erdbeben gegeben hat, steigert sich die Tätigkeit von Ibu und Dukono.

Sakurajima förderte Vulkanasche bis auf 3700 m Höhe

Sakurajima mit stärkeren Explosionen – Ascheregen in Kagoshima und anderen Orten

Der japanische Kirschblüten-Inselvulkan Sakurajima war in den letzten Tagen sehr aktiv und hat seit dem 22. März 11 VONA-Warnungen ausgelöst, in denen vor den Aschwolken des Vulkans gewarnt wurde. Die am höchsten aufgestiegene Aschewolke erreichte eine Höhe von 3700 m und wurde am 25. März um 11:45 Uhr ausgestoßen. Der Wind wehte die Aschewolke in Richtung Osten und zog über die Städte Kihoku und Kanoya hinweg.

Gegen 18:00 Uhr gab es eine weitere Eruption, die große Aschemengen freisetzte. In der Folge wurde in der Stadt Kagoshima eine beträchtliche Menge Ascheniederschlag festgestellt, der sich bis zur Stadt Nichinan in der Präfektur Miyazaki erstreckte, dort aber schwächer ausfiel als in Kagoshima. Als starker Ascheniederschlag werden beim JMA Ablagerungsmengen von mehr als 1 mm Mächtigkeit bezeichnet. Diese können das öffentliche Leben bereits stark beeinträchtigen und eine ernste Gefahr für die Gesundheit darstellen. Wind wirbelt die Asche immer wieder auf und trägt sie auch in die Wohnungen herein. Außerdem dringt sie in jede Ritze vor und kann an beweglichen Teilen Abreibungen verursachen und stark schädigend wirken. Das JMA empfahl daher, Fenster und Türen geschlossen zu halten, Atemmasken zu tragen und Regenschirme zu benutzen. Außerdem sollte man besonders vorsichtig Autofahren: Die Ascheablagerungen verwandeln Straßen in Rutschbahnen, auf denen es sich schlecht bremsen lässt.

Der Sakurajima ist weiterhin gesperrt und es gilt ein Besteigungsverbot. Das JMA hält seine Warnungen vor diversen Vulkangefahren aufrecht. Zu diesen zählen insbesondere die Möglichkeit, dass pyroklastische Ströme und Lahare generiert werden. Zudem können Druckwellen von Explosionen Fenster zum Bersten bringen und umherfliegende Glassplitter eine besondere Gefahr darstellen.

Der Sakurajima ist ein Sommavulkan und gleicht somit dem Vesuv. Er erhebt sich aus der größeren Aira-Caldera heraus, in deren Untergrund sich Magma ansammelt. Größere Eruptionen können in naher Zukunft nicht ausgeschlossen werden.

Kilauea: Lavafontänen-Episode Nr. 15

Episode 15 des anhaltenden Halemaʻumaʻu-Ausbruchs – Über 300 m hohe Lavafontänen

Die 15. Lavafontänen-Episode des (on-off) Halemaʻumaʻu-Ausbruchs ist gerade zu Ende gegangen. Sie begann nach einigen Verzögerungen, während denen die Inflation stockte und man bereits mit einem früheren Beginn der Eruption rechnete, mit einem mehr als 24-stündigen Vorspiel, das zunächst durch starke zyklische Entgasungen geprägt war – den sogenannten Gas-Pistons. Anschließend stieg Lava in einem der beiden Schlote auf und bildete einen kleinen Lavasee. Wenig später zeigte auch der andere Schlot eine vergleichbare Aktivität, und es kam zum Überlaufen der Lava, wodurch Lavaströme entstanden, die über den Boden des Halemaʻumaʻu-Kraters flossen und Lavablasen aufstiegen.

Kurz nach 10:00 Uhr HST des 26. März begann der Übergang zu hohen Lavafontänen. Innerhalb der ersten 30 Minuten stiegen die Fontänen rasch auf über 180 Meter an. Später erreichten sie kurzzeitig maximale Höhen von über 305 Metern. Die Lava flutete den Kraterboden.

Die Aktivität schwankte, sodass es zwischen 11:00 und 12:00 Uhr HST sowie gegen 13:30 Uhr HST erneut zu diesen extrem hoch aufsteigenden Fontänen kam. Das waren die höchsten Fontänen des Ausbruchs, der bereits am 23. Dezember letzten Jahres begann und nun in 15 Episoden erfolgte.

Im weiteren Verlauf der Episode traten sporadisch Fontänenhöhen zwischen 180 und 250 Metern auf. Die höchsten Auswurfshöhen wurden nur kurz erreicht, während die 180 Meter hohen Fontänen länger anhielten. Die Fontänen am Nordschlot stellten ihre Aktivität bereits gegen 12:00 Uhr HST ein, während die südliche aktiv blieb. Kurz nach 13:30 Uhr HST begann sich die südliche Fontäne zu neigen und schoss Lava in einem Winkel von bis zu 45 Grad in südöstlicher Richtung in die Luft. Es kam zu Lapilliregen, der auf den Livecams gut zu beobachten war. Zudem gibt es Berichte, dass sich Peles Haare weitläufig verteilten. Gegen 17:30 Uhr HST richtete sich die südliche Fontäne wieder auf, wobei ihre Höhe zwischen 150 und 215 Metern lag.




Schließlich endete die Lavafontänen-Episode Nr. 15 am 26. März um 19:10 Uhr HST, als die südliche Fontäne verstummte. Insgesamt dauerte diese Episode etwas mehr als 31 Stunden, wobei die letzten neun Stunden von hohen Fontänen geprägt waren.

Während der Eruption bedeckten Lavaströme etwa 80–90 % des Bodens von Halemaʻumaʻu, der im südlichen Teil der Kīlauea-Caldera liegt. Schwache Winde führten dazu, dass Peles Haare und Tephra in öffentlichen Bereichen des Hawaii-Volcanoes-Nationalparks sowie in besiedelten Gebieten nahe dem Kīlauea-Gipfel abgelagert wurden.

Der Neigungsmesser der Station UWD verzeichnete während der Episode eine Deflation von knapp 9 Mikroradian. Das Ende des Ausbruchs ging mit einem raschen Neigungswechsel von Deflation zu Inflation am Gipfel sowie einer Abnahme der seismischen Erschütterungen einher. Es ist anzunehmen, dass sich der Vulkan bereits auf die nächste Episode vorbereitet. (Quelle USGS)